Sportrapport: ASV Merdingen – SV Blau-Weiß Wiehre

ASV Merdingen II – SV Blau-Weiß Wiehre II 1:0 (0:0)

Am Sonntag, 13. November 2017 führte das Spieltableau die blau-weiße Reserve in die Sportanlage „Kleinsteinen“ des ASV Merdingen. In guter, alter Tradition war die Personalsituation so angespannt, dass die stets am Leistungslimit operierende „Spielerbeschaffungsabteilung“ selbst am Vorabend noch damit beschäftigt, die letzten Mannen zusammenzukratzen. So erklärten sich dankenswerter Weise die „verlorenen Söhne“ Philipp Queitsch, Tobi Digel und Kamal El-Gouzi wie auch AH-Kämpe Stefan Höhner bereit, der ZwotenTM auszuhelfen. Zudem wurde Anselm „Graf-Freiherr“ von Scheliha ganze fünf Tage nach seinem ersten Training mit den Blau-Weißen ins kalte Wasser geworfen, wobei er mit einem äußerst verheißungsvollen Debüt in der Innenverteidigung aufwartete. Uns so gelang es Dank diverser Personal-Volten wieder einmal, genügend Mann auf den Platz zu kriegen.

Nachdem man sich gegenseitig und die Namen der Mitspieler kennengelernt hatte, ging es bei nasskaltem Novemberwetter auf dem tiefen Merdinger Geläuf los. Zu Beginn merkte man der ZwotenTM gewisse Abstimmungsprobleme an, was sich in Unzulänglichkeiten in der Defensive wie mangelndem Kombinationsspiel in der Offensive äußerte. Allerdings wussten die Gastgeber die sich daraus ergebenden Räume kaum zu nutzen. Und so entwickelte sich ein kampfbetonte Partie, die eher von Stückwerk und robustem, aber meist fairem Körpereinsatz denn flüssigem Offensivspiel geprägt war. Dementsprechend waren in den ersten 45 Minuten kaum echte Einschussmöglichkeiten zu verzeichnen.

Im zweiten Spielabschnitt besserte sich das Bild aus blau-weißer Warte. Nach einer feurigen Kabinenpredigt verlagerte die ZwoteTM ihre Offensivbemühungen jetzt zusehends auf die Außen und kam so immer wieder gefährlich vor das Merdinger Gehäuse. Auch wenn man hier keinesfalls von einem kombinationssicheren Galaauftritt für Technik-Connaisseure sprechen kann, waren nun mehr Doppelpässe zu beobachten. Allerdings merkte man der Offensivabteilung an, dass sie hier erstmals in dieser Besetzung zusammenspielte, und so krankte es oft an der Abstimmung im letzten Spielfelddrittel. Wenn der finale Pass dann doch seinen Weg zum Adressaten fand, ging den Blau-Weißen leider die erforderliche Kaltschnäuzigkeit ab, um das Runde zielgerichtet im Eckigen unterzubringen. Dennoch konnte man keinem Wiehremer in den zweiten 45. Minuten den Willen zum Erfolg absprechen.

Jäh unterbrochen wurden die Siegesmühen dann 10 Minuten vor Anpfiff, als ein infernalisches Unwetter just während der blau-weißen Sturm-und-Drang-Phase über dem Platz hereinbrach. Nachdem alle Beteiligten Hagel, Regen und Sturm halbwegs unter dem Vordach eines Schopfes überstanden hatten, wurde der Vorschlag in die Runde geworfen, das Spiel nicht mehr anzupfeifen, um im Trockenen gemeinsam ein Bierchen zu trinken. Doch aufhören kam für die Gäste nict in Frage. Und so ging es bei widrigsten Bedingungen weiter. Doch während BWW vorne weiter Dampf machte, erzielte der ASV mit seinem einzigen Schuss aufs Tor in Halbzeit zwei den Treffer des Tages (83. Minute). In den verbleibenden Minuten warf die ZwoteTM nochmals alles nach vorne, doch wie bereits zuvor wollte das Leder einfach nicht über die Linie …

Und so fanden auch an diesem Sonntagmittag wieder einmal die seit Jahrtausenden überlieferten, weisen Worte eines Konfuzius (oder wie der nochmal hieß) ihre Bestätigung: „Wenn Du sie vorne nicht machst, so kriegst du sie hinten.“

Weiter geht’s am kommenden Sonntag, wenn der SC Mengen im Schönbergstadion gastiert. Die Erste kickt ab 11 Uhr, bei der ZwotenTM geht’s ab 13 Uhr zur Sache.

 

ASV Merdingen I – SV Blau-Weiß Wiehre I 2:0 (0:0)

Am 12.11.2017 gastierte die Erste beim ASV Merdingen. Die Vorfreude bei der Mannschaft auf diese Partie war groß, waren doch endlich mal wieder ein Torwart und sogar Auswechselspieler angekündigt! Mitten im Aufwärmen schauten die Blau-Weißen dann wie begossenen Pudel drein – zum einen durch den Hagelschauer, vor allem aber durch die kurzfristige Absage eines Keepers. So musste die Erste zum achten Mal in Folge einen Feldspieler in den Kasten stellen, diesmal erwischte es die „Saarland-Katze“ Niklas Schwind. Zudem feierte Trainings-Weltmeister Houssem Dhokar nach endlich erteilter Spielberechtigung sein lang ersehntes Debüt.

Die Partie begann aufgrund des vermeintlichen Weltuntergangs erst nach Platzbegehung durch den Schiedsrichter und mit leichter Verzögerung. Merdingen, mit neuem Trainer an der Seitenlinie, begann das Spiel mit neuem Trainer druckvoller, jedoch ohne sich Torchancen zu erspielen. Die erste Gelegenheit hatte BWW durch einen klasse Freistoß von Simon Held, den der Keeper stark parierte. Daraufhin übernahmen die Freiburger die Kontrolle, kombinierten gefällig und kamen durch Kevin Schlegel und Houssem Dhokar zu Hochkarätern, die jedoch an Außennetz und Keeper scheiterten. So ging es torlos in die Kabinen.

Hälfte zwo begann mit einer 100%igen für BWW: Kevin Schlegel enteilte nach tollem Pass von Houssem Dhokar der Abwehr, setzte den Ball jedoch knapp am Gehäuse vorbei. Aus dem Nichts dann die Führung der Gastgeber – Ralf Selinger traf per satten Distanzschuss in der 55. Minute zum 1:0.

Blau-Weiß reagierte wütend und es folgte ein Sturmlauf, der zeitweise an ein Scheibenschießen erinnerte. Merdingen, sichtlich bemüht, sich mit Kurzpassspiel aus der eigenen Hälfte zu befreien, kam mit dem offensiven Pressing der Ersten nicht zurecht, fabrizierte etliche Ballverluste und Fehlpässe, die am Ende auf geradezu groteske Weise von den Gästen versemmelt wurden.

Und so ist es halt im Fußball. Nach einer Freistoßflanke gelang Sebastian Daiger per Abstauber in der 82.Min das 2:0. BWW verlor nun die Ordnung und kam nicht mehr ins Spiel zurück. So hatte Merdingen in den Schlussminuten keine Schwierigkeiten den äußerst glücklichen Sieg über die Zeit zu bringen.

So traurig es klingt, ein Spiel das derzeit wohl nur Blau-Weiß verlieren kann. Jedoch muss die gezeigte Leistung auch Mut machen und aufzeigen, was in der Rückrunde – mit einem breiteren Kader – möglich ist.