Böses Foul: Kampagne gegen Blau-Weiß

Am 29. April erschien in der Badischen Zeitung ein Interview inklusive Bericht und tendenziöser Bebilderung (siehe oben), in dem unser Gelände und letztlich unser ehrenamtliches Engagement einseitig schlecht gemacht wird. Das Schönbergstadion ist zwar keine von SAP finanzierte Premiumanlage, aber der Platzwart und die vielen ehrenamtlich engagierten Mitglieder unseres Vereins wenden Jahr für Jahr unzählige Stunden auf, um auf Freiburgs größtem Breitensportgelände einen bestmöglichen Spiel- und Trainingsbetrieb zu gewährleisten – unser Gelände bietet nicht nur »einfach schreckliche Bedingungen«!

Die Infrastruktur: Erfolge mit, nicht trotz Schönbergstadion

Eben wurde der nigelnagelneue Kunstrasenplatz inklusive LED-Flutlichtanlage eröffnet und die Nutzungszeiten unserer Jugend auf die Bedürfnisse der SC-Damen abgestimmt. Der angesprochene „Retro-Ascheplatz“ wird überhaupt nicht genutzt! Und wieso werden eigentlich Fotos der seit Jahren ungenutzten Bretterbude und des alten Hartplatzes gezeigt und nicht der neue Kunstrasenplatz direkt gegenüber? Auch liegt es in der Natur der Sache, dass ein Rasenplatz Abnutzungserscheinungen zeigt, wenn man dort mitten im Winter bei Schnee Laufübungen absolviert. Zudem verfügt der SC u.a. über Büros, Besprechungsräume und vier großzügige Kabinen. Inwiefern die nach der Jahrtausendwende gebauten Umkleiden den im Artikel beschriebenen „ausgeblichenen Charme der 1990er“ ausstrahlen, vermag jeder selbst zu beurteilen. In jedem Falle stellt der SV Blau-Weiß den Gastmannschaften des SC den Trakt direkt nebenan bei Spielen zusätzlich zur Verfügung, um allen bestmögliche Bedingungen zu bieten.

Unsere Anlage kann vielleicht nicht mit dem Campus des FC Bayern München konkurrieren, aber die hervorragende Talententwicklung – der Artikel stellt vollkommen zurecht fest, dass im „Freiburger Leistungszentrum Nationalspielerinnen in Serie ausgebildet wurden“ – und die tollen Platzierungen der Damen in den letzten Jahren zeigen, dass man im Schönbergstadion erfolgreich arbeiten kann. Und dass junge Spielerinnen den SC verlassen, um in München oder Wolfsburg mehr Geld zu verdienen, war schon immer so und ist Teil der Vereinsphilosophie – bei den Damen wie bei den Herren.

Entwicklungspotenzial ist vorhanden!

Ebenso überrascht das nun gezielt gesteigerte Engagement für die Damen, da diese lange Zeit wenig interessierten. Aber seitdem die zweite Profimannschaft der Herren in die dritte Liga aufsteigen will und hierfür dringend das Dreisamstadion als Spielstätte für die Lizensierung benötigt, rangiert der Umzug der Damen dorthin weit oben auf der Vereinsagenda. Wäre es den Herren wirklich so ernst mit dem Frauenfußball wie behauptet, hätten sie schon vor Jahren die Bedingungen der Damen durch Investitionen verbessern können. Im Schönbergstadion gibt es zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten und wir haben mehrfach betont, jederzeit für Gespräche offen zu sein – auch jetzt!

Dass zudem ein Bundesligaverein, der jede Saison satte Millionengewinne einfährt, seine Damenabteilung Jahr für Jahr von der Stadt Freiburg mit 60.000€ Steuergeld – Geld, das dem Freiburger Breitensport fehlt! – bezuschussen lässt, zeigt, welchen Stellenwert der Frauenfußball bei den Herren an der Schwarzwaldstraße wirklich hat. Und jetzt wird genau gegen diesen Breitensport eine Kampagne gefahren, für die die Damen als politische Manövriermasse genutzt werden. Es ist grob unsportlich, auf dem Rücken unseres Amateurvereins den Umzug der 2. Profimannschaft ins Dreisamstadion zu forcieren.

Blau-Weiß und SCF: Über ein Vierteljahrhundert Partnerschaft

Nicht enttäuscht, sondern schockiert waren wir, als der SC kurze Zeit nach dem Interview seine Kampagne gegen unseren Amateurverein – koordiniert über seine Medienabteilung – verschärfte. Zu diesem Zweck postete der SC düstere Fotos unseres Stadions in den sozialen Medien, garniert mit populistischen Zitaten. Auch hier wurde der neue Kunstrasen geflissentlich ausgespart. Ebenso blieb der großzügige Kabinentrakt der SC Freiburg Frauen unerwähnt, den der SV Blau-Weiß gemeinsam mit einem Großspielfeld einzig auf Wunsch des SC baute, um den FFC aufnehmen zu können.

Unsere enge Kooperation mit dem Sport-Club reicht aber noch viel weiter zurück: Der Ausbau des Dreisamstadions 1994 wurde u.a. durch die beim Verkauf des alten Blau-Weiß-Stadions am Eichendorffweg erzielten Erlöse finanziert. Anschließend hatte ab 1997 die zweite Mannschaft des SC im Schönbergstadion ihre Heimat. Um den damaligen Halbprofis angemessene Bedingungen bieten zu können, installierte der SV Blau-Weiß extra eine neue Flutlichtanlage auf Platz IV, obwohl das Gelände bereits zu diesem Zeitpunkt vollkommen ausreichend für unsere Bedürfnisse dimensioniert war. Doch schon drei Jahre später rollten wieder die Bagger auf Wunsch des SC, damit Blau-Weiß den FFC aufnehmen konnte, was wiederum Voraussetzung für die Etablierung der Freiburger Fußballschule im Mösle war. Zuletzt fanden vor mittlerweile 13 Jahren die SC-Damen, die wir sehr schätzen, den Weg zu uns ins Schönbergstadion, mit denen wir seitdem in guter Partnerschaft das Gelände teilen.

Somit kann der SV Blau-Weiß Wiehre auf über ein Vierteljahrhundert enger Kooperation mit dem SC Freiburg zurückblicken. Darauf sind wir stolz. Bitter enttäuscht sind wir allerdings, dass uns der 100-Millionen-Umsatz-Club nach all den Jahren jetzt zum Dank wie eine heiße Kartoffel fallen lässt, weil er meint, mit dem neuen Stadion im Wolfswinkel unseren Amateurverein nicht mehr zu benötigen.

Wir verlangen eine Entschuldigung

Wir sind betrübt und finden es unfair, dass hier unwidersprochen solch ein Zerrbild gezeichnet wurde und wir keine Chance bekommen haben, uns zu äußern. Wir fordern den SC Freiburg auf, die ungerechte Darstellung unseres Stadions und unseres Vereins auf den gleichen Verbreitungswegen zu korrigieren und sich für diesen Angriff auf das Ehrenamt zu entschuldigen. Auch würden wir uns freuen, wenn der SC unser Gesprächsangebot annimmt, um gemeinsam die künftige Entwicklung zu erörtern.