Mitgliederversammlung: Gut gerüstet in die Zukunft

Der SV Blau-Weiß Wiehre hat bei seiner Mitgliederversammlung die Weichen für die Zukunft gestellt

Zu Beginn gedachten die Mitglieder dem im Sommer überrauschend verstorbenen ehemaligen ersten Vorsitzenden Peter Wespiser. Der aktuelle 1. Vorsitzende Ismael Hares erinnerte in seiner Rede an die großen Verdienste, die sich Peter Wespiser im Laufe seines jahrzehntelangen Engagements für den Verein erworben hat. U.a. leitete er als Vorsitzender der Spvgg. Wiehre 04 die die Verhandlungen mit dem FC Blau-Weiss Freiburg, der Firma Unmüßig und der Stadt, die 1994 in die Fusion der beiden Clubs zum SV Blau-Weiß Wiehre Freiburg e.V. mündeten.

Als sich der SV Blau-Weiß 2019 in schwerem Fahrwasser befand und niemand bereit war, 1. Vorsitzender zu werden, übernahm Peter Wespiser erneut Verantwortung und stand dem Club bis 2022 vor. Er ermöglichte so mit dem Bau des Kunstrasens das wichtigstes Infrastrukturprojekt der letzten Jahrzehnte, wie Hares betonte. Anschließend hielten die Mitglieder im Rahmen einer Schweigeminute in Gedenken an die außergewöhnlichen Leistungen Peters Wespisers inne.

Erfolgreiches Jahr, Unterhalt des Schönbergstadions bleibt Herkulesaufgabe

Danach berichtete Ismael Hares, dass hinter dem Verein ein erfolgreiches Jahr liege, obwohl der Club mit dem Schönbergstadion die größte Breitensportanlage Freiburgs unterhalte. Dies bringe ein enormes Entwicklungspotenzial, aber auch eine Fülle von Verpflichtungen mit sich, die Blau-Weiß nur gemeinsam mit anderen stemmen kann. Hier konnte mit dem FC Türkgücü Freiburg ein neuer Platzpartner gewonnen werden. Somit haben neben dem SV Blau-Weiß, die Mädchenabteilung des SC Freiburg, der FC Türkgücü und der FC Portugiesen ihre Heimat im Schönbergstadion.

Zudem konnte mit dem SC Freiburg eine Einigung erzielt werden, die es Blau-Weiß erleichtert, sich auf den Umzug der Mädchenabteilung des SC ins Dreisamstadion vorzubereiten. Der Unterhalt der Anlage bleibe eine „Herkulesaufgabe“, die der Verein mit der Entwicklung des Konzepts „Zukunft Schönbergstadion“ proaktiv angehe, so Hares.

Infrastruktur steht

Der zweite Vorsitzende Jürgen Zier stellte im Geschäftsbericht verschiedene Baumaßnahmen vor, die durch zahlreiche ehrenamtliche Arbeitseinsätze begleitet wurden. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die Renovierung des kompletten Kabinentraktes in Eigenregie durch die Mitglieder. Zudem wurde der gesamte Baumbestand für einen mittleren fünfstelligen Betrag gestutzt, was die enormen Kosten verdeutliche, die zur Pflege des Geländes erforderlich seien. Ferner wurde die Tiefbrunnenpumpe der Bewässerungsanlage durch den Hersteller repariert und wieder eingebaut, sodass die nächste Trockenperiode kommen kam.

Mehr Mitglieder, mehr Mannschaften

Auch die Mitgliederzahlen haben sich bei den Herren, den Damen und der Jugend äußerst positiv entwickelt. So plant die Damenabteilung die Anmeldung einer weiteren Mannschaft aufgrund des starken Interesses. Insbesondere durch die Aufnahme der drei inklusiven Jugendteams, die ehemals beim SV Solvay beheimatet waren, hat die Jugendabteilung „einen großen Sprung nach vorne“ gemacht, sodass insgesamt neun Jugendteams zur neuen Saison gemeldet werden konnten. Nach einem Einbruch während der Pandemie würden nun wieder über 175 Kinder im Schönbergstadion kicken, so Jürgen Zier.

Solide Finanzen, Anpassung der Beiträge

Hauptkassierer Jürgen Schneider erklärte, dass sich die finanzielle Situation durch die Vermietung der sanierten Kegelbahn, die neuen Platzpartner und den Zuwachs an Mitgliedern positiv entwickle. Allerdings erfordere der Unterhalt des Geländes enorme Summen. So sind die u.a. die Energiepreise deutlich gestiegen. Da die Mitgliedsbeiträge trotz hoher Inflation und umfangreicher Investitionen in die Infrastruktur durch den Verein (u.a. wurde ein Kunstrasenplatz gebaut) seit 2017 nicht mehr angepasst wurden, beschlossen die Mitglieder einstimmig die Erhöhung der Beiträge um 2,50Euro im Monat bzw. 30Euro pro Jahr.

Blau-weißes Leitbild: „Leidenschaft und Tradition vereint“

Anschließend stellten Jugendleiter Maik Fritzsche und Ulrike Jung, Leiterin der Damenabteilung, das gemeinsam erarbeitete Leitbild „Leidenschaft und Tradition vereint“ vor. Darin wird betont, dass es das Ziel des Vereins ist, eine lebendige und inklusive Gemeinschaft zu schaffen, in der Sport und Zusammenhalt im Mittelpunkt stehen. Hierzu kooperiert der SV Blau-Weiß mit verschiedenen Partnern, um integrative Sportangebote für alle Menschen, unabhängig von Herkunft und sozialem Status, zu entwickeln. Das Leitbild wurde einstimmig von der Versammlung angenommen.

Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Jürgen Schneider

Zum großen Finale wurde Jürgen Schneider in Anerkennung für sein jahrzehntelanges Engagement die Ehrenmitgliedschaft verliehen. In seiner Laudatio betonte Ismael Hares, dass Jürgen Schneider in seiner über 60 Jahre währenden Mitgliedschaft so ziemlich jedes Amt bekleidete, das in der Satzung „und darüber hinaus“ genannt wird. Unter anderem brachte er sich als Jugendtrainer, Schriftführer, Kassierer, Abteilungsleiter und erster Vorsitzender ein. „Immer, wenn der Verein rief, war Jürgen da“, so Hares, der mit einem gewissen Schmunzeln darauf verwies, dass Jürgen Schneider sogar einige Zeit Wirt der Vereinsgaststätte war und somit auf eine Karriere „auf und neben dem Platz sowie hinter dem Tresen“ zurückblicken kann. Zum Abschluss des gelungenen Abends überreichten die drei Vorsitzenden Ismael Hares, Rainer Wilhelm und Jürgen Zier unter großem Applaus der Anwesenden die Urkunde zur Ehrenmitgliedschaft an Jürgen Schneider.

Wahlergebnisse: 1. Vorsitzender Ismael Hares (wie bisher), 2. Vorsitzender/Geschäftsführer Jürgen Zier (wie bisher), 3. Vorsitzender Rainer Wilhelm (wie bisher), Beisitzer: Alexander Koeppchen (wie bisher), Jürgen Schneider (für Peter Wespiser †), Markus Wulden (wie bisher), Pressewart Janis Jürgenmeyer (wie bisher), Ältestenrat: Eckard Förster (wie bisher), Markus Wulden (für Wolfgang Glocke), Alexander Koepchen (wie bisher), Kassenprüfer: Franz Weckerle (wie bisher), Haris Halilovic (für Kevin Wittmann), Vergnügungswart: Abdishakur Adow (neu)

Beschlüsse: Anpassung der Mitgliedsbeiträge um 30€/Jahr / Annahme des Vereinsleitbilds „Leidenschaft und Tradition vereint“

Ehrung: Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Jürgen Schneider

Mitgliederzahl: ca. 475 (davon über 175 Jugendliche)