Sportrapport: SV Blau-Weiß Wiehre – PSV Freiburg

Blau-Weiß Wiehre II – PSV Freiburg II 1:7 (0:2)

Am 8. Oktober kam es im Schönbergstadion zu einem echten Spitzenspiel, als die bisher ungeschlagenen Reserveteams – beide waren mit fünf Siegen in fünf Spielen in die Runde gestartet – von Blau-Weiß Wiehre und dem PSV aufeinandertrafen.

Bedauerlicherweise gestaltete sich die Personalsituation der ZwotenTM entgegen der Bedeutung des Spiels überhaupt nicht spitze. Unter anderem war der etatmäßige Torsteher Pascal Schnieder verhindert, sodass Feldspieler Ian Werum die blau-weißen Maschen hüten musste. Und auch auf dem Feld kam es aufgrund verschiedener Ausfälle zu diversen Umstellungen.

Die äußerst angespannte Personalsituation darf aber keine Ausrede für das sein, was die ZwoteTM anschließend auf den Platz brachte. Obwohl sich die Mannschaft viel vorgenommen hatte, war sie den Gästen von Beginn an unterlegen und fand über die gesamten 90 Minuten nie wirklich ins Spiel. Weder Zweikampfführung, Laufbereitschaft noch Kombinationsfreude entsprachen den eigenen Ansprüchen. Dabei konnte die Zweite das Spiel in den Anfangsminuten noch vergleichsweise offen gestalten. Nachdem die deutlich jüngeren und agileren Gäste allerdings nach fünf Minuten eine Unaufmerksamkeit der blau-weißen Defensiv eiskalt zum 1:0 nutzten, wurde klar, welch schwere Aufgabe heute zu bewältigen ist.

In der Folge zeigte sich der PSV bestens disponiert, während die Hausherren vor allem in Rückwärtsbewegung Probleme hatten. Eine weitere Nachlässigkeit der heimischen Abwehrreihen ermöglichte den Gästen die 2:0-Führung in der 26. Minute. Anschließend stabilisierte sich die blau-weiße Defensive, sodass es mit 0:2 in die Kabinen ging.

Nach einer feurigen Halbzeitansprache von Kapitän Alexander Prinsche fassten die Gastgeber neuen Mut. Dieser hielt allerdings nur wenige Minuten. Unmittelbar nach Wiederanpfiff nutzten die Polizeisportler innerhalb kürzester Zeit drei Defensivfehler der ZwotenTM ohne Gnade. Und so stand es bereits in der 58. Spielminute 0:5. Zur Ehrrettung der blau-weißen Abwehrreihen sei angemerkt, dass – passend zum Gesamtambiente des Tages – aufgrund von Verletzungen kurzfristig während des Spiels nochmals umgestellt werden musste, sodass sich z.B. Außenbahnspieler wie aus dem Nichts als Innenverteidiger versuchen mussten. Die personelle Not war sogar so groß, dass sich Coach Jörg Wilhelm selbst einwechseln musste und sogar die Unterstützung der ehemaligen ZwotenTM-Legende Gabs „Elztalengel“ Breite von der Seitenlinie keine Wirkung entfaltete.

Auch wenn nach der deutlichen Führung jedem klar war, dass hier für die Hausherren nichts mehr zu holen ist, zeigte die ZwoteTM anschließend Moral und kam zu einigen Chancen. Die Belohnung des erhöhten Engagements erfolgte durch den Ehrentreffer von Christoph Vogel, der nach einem Eckball am kurzen Pfosten stehend einnickte. Gegen Ende machten sich dann wieder das deutlich höhere Durchschnittsalter und die dünne Personaldecke bemerkbar, als der PSV mit zwei weiteren Toren, darunter ein keinesfalls klarer Strafstoß, das Resultat auf 1:7 hochschraubte.

In der Gesamtschau ein Tag zum vergessen für die blau-weiße Reserve, an dem man besser im Bett geblieben wäre. Und so lässt sich der Auftritt, frei nach Karl Kraus, am besten im folgenden Satz zusammenfassen: Das war so schlecht, dass selbst das Gegenteil mies wäre! Dabei gilt es aber zu beachten, dass man bei 15 Punkten aus den ersten sechs Spielen, auch und gerade angesichts der angespannten Personalsituation, von einem gelungenen Saisonstart sprechen kann – die ZwoteTM wird wiederkommen!

Für die Spieldaten bitte HIER klicken.

Für die Zweite geht es nach drei Wochen Pause erst am 29. Oktober um 13 Uhr beim Auswärtsspiel gegen VfR Pfaffenweiler III weiter.

 

Blau-Weiß Wiehre I – PSV Freiburg I 1:2 (1:1)

BWW vergibt zwei Elfmeter und verliert das Derby: Am Sonntag 08.10. trafen die Gartenzaun-Nachbarn von BWW und PSV zum Freiburger Stadtderby aufeinander. Ein Spiel, das in Erinnerung bleiben sollte – leider in keiner guten.

Die Partie begann ausgesprochen zerfahren, geprägt von technischen Fehlern und Unkonzentriertheiten. Der Mediziner spricht hier wohl von Aufwachphase, der Gewerkschaftler von schlechten Arbeitsbedingungen – aufgrund der barbarischen Anstoßzeit von Sonntag 11:00 Uhr auch kein Wunder. Spielerische Highlights blieben zunächst auf jeden Fall Fehlanzeige.

Mit der ersten gelungenen Aktion die Führung für die Hausherren: Philipp Schmidt war nach Flanke von Kevin Schlegel vor seinem Gegenspieler zur Stelle und drückte den Ball in der 17. Minute über die Linie. Freuen konnte sich über das Tor aber wirklich niemand, da sich Philipp in dieser Aktion schwer am Knie verletzte und nicht weiterspielen konnte. Nach einer fünfminütigen Behandlungspause konnte das Spiel fortgesetzt werden.

In der 27. Minute dann die große Chance zum 2:0: Nach Flanke von Kevin Schlegel sprang einem PSV-Verteidiger der Ball an den Arm – Handelfmeter! Ali Hodroj setzte diesen jedoch knapp am Tor vorbei. Im Anschluss kam es wie so oft diese Saison: Nach einem Eckstoß köpfte Maximillian Meisinger zum Ausgleich für den Polizeisportverein ein. Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause, da den Blau-Weißen trotz überlegener Spielanlage und besten Gelegenheiten die erneute Führung nicht gelingen wollte.

Nach dem Wechsel kamen die Polizeiler zunächst schwungvoller zurück. Dem vermeintlichen 1:2 wurde jedoch nach einem Stürmerfoul die Anerkennung verweigert. Dies war wie ein Weckruf für die Gastgeber. Angetrieben von der zweikampf – und spielstarken Doppelsechs um Urs Wilhelm und Rückkehrer Steffen Jackobs wollte man endlich den lang ersehnten Heimsieg einfahren. Nach einer knappen Stunde die erneute Riesenmöglichkeit. Kevin Schlegel wurde vom Gästekeeper in höchster Not im Strafraum zu Fall gebracht. Doch der PSV-Keeper machte seinen Fehler wieder wett, in dem er den stramm getretenen Strafstoß von Frank Lickert sensationell aus den Winkel fischte *hust* … BWW setzte nach, doch auch im 1:1 gegen Kevin Schlegel parierte der Torhüter.

Den Rest der Partie kann man nur noch in Floskeln beschreiben: „Und so kam es wie es…“, „Wenn du sie vorne nichts machst…“, „Haste Scheiße am Fuß…“ – alles so abgedroschen, aber leider auch alles so wahr. In der 74. Minute wurde Sebastian Datke schön in Szene gesetzt und verwandelte trocken zum 1:2 für den Polizeisportverein.

Bei allen Rückschlägen in dieser Saison lässt sich eines festhalten: Die Moral der Truppe passt! Blau-Weiß fiel nicht um, sondern versuchte den Ausgleich zu erzwingen. Chancen dafür wurden zur Genüge erarbeitet, genutzt wurde keine. Somit ging das äußerst faire Derby etwas glücklich an den PSV. Und so helfen auch am Ende hier nur Allgemeinplätze: „Wenn du unten stehst…“. Ein Spiel, das Doppelpass-Legende Jörg Wontorra in Gedanken an ein prall gefülltes Phrasenschwein freudetrunken durch das Münchener Kempinski-Hotel rennen lassen würde.

Trotzdem kann der Auftritt der Ersten sowohl spielerisch als auch kämpferisch durchaus als positiv bezeichnet werden. Dabei gilt es zudem nicht zu vergessen, wie bitter die Partie letztlich lief. Das einzig wirklich tragische ist die Verletzung von Philipp: Lieber Fifi, die gesamte Truppe wünscht Dir gute Besserung – komm bald gesund und fröhlich zurück!

Die Daten zur Partie finden sich HIER.

Die Erste tritt am kommenden Sonntag, 15. Oktober 2017 um 15 Uhr in Bötzingen wieder an.