Sportrapport: SV Blau-Weiß Wiehre – VfR Pfaffenweiler

SV Blau-Weiß Wiehre II – VfR Pfaffenweiler II 3:3 (1:0)

Zu Part IV der englischen Wochen zu Freiburg – nicht mal mehr ein stinkender Earl Grey oder miserabel haltende Torhüter sind englischer! – beglückte der VfR Pfaffenweiler die ZwoteTM im Schönbergstadion. Die Blau-Weißen hatten sich nach der ersten Niederlage seit März zwei Tage zuvor in Zähringen einiges vorgenommen, zumal das Hinspiel in Pfaffenweiler unglücklich mit 2:1 an den VfR ging.

Das einzige Problem: Das Personalkarussell rotierte mal wieder gegen alle Gesetze der Physik, sodass neben zwei Debütanten auch wieder zahlreiche A-Junioren auf dem Platz standen oder Sechser sich auf einmal auf der Position des Innenverteidigers wiederfanden. Doch all diese Widrigkeiten konnten den heimischen Kämpen nichts anhaben. Direkt nach Anpfiff machte sich die blau-weiße Maschinerie ans Werk und ließ den in den letzten Wochen so häufig wie schmerzlich vermissten Spielwitz erkennen. Angetrieben von einer stabilen Defensive schafften die Außenpositionen und vor allem der stets agile Yagouba Sylla immer wieder Räume. Die daraus resultierenden Chancen fanden in Minute 11 ihr erstes Happyend, als Kanone Sylla mit wuchtigen Schritten einen langen Ball erlief, den gegnerischen Maschenbewacher umkurvte und zum hochverdienten 1:0 einschob.

In Folge setzen die Hausherren ihr Werk engagiert fort, doch auch beste Einschussmöglichkeiten wurden mitunter hanebüchen von der blau-weißen Offensive vergeben. Es sei aber positiv angemerkt, dass man sich eben diese erst erarbeiten muss, was der ZwotenTM im Gegensatz zu manch anderen Partien gelang. Immer wieder wurde kurz prallen gelassen, oder auch der Weg in die Gasse gesucht.

Auf der anderen Seite des Feldes standen die blau-weißen Reihen stabil, allerdings sorgten lange Bälle in unschöner Regelmäßigkeit für Probleme. Das größte dieser Fährnisse beseitigte Torsteher Pascal Schnieder durch einen katzengleichen Reflex, als ein Pfaffenweiler Offensiver alleine auf ihn zulief. Und somit ging es mit der knappen, aber verdienten 1:0-Führung in die Wiehremer Katakomben.

Aus eben jenen kehrten die Hausherren unerklärlicherweise leicht bis stark indisponiert zurück. Während in Spielabschnitt eins noch Kombinationen zu beobachten waren, ließ die ZwoteTM nunmehr eben jene Stringenz missen und konfuse Aktionen bestimmten vermehrt das Spielgeschehen. Die Konsequenz folgte im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Fuße. In Minute 51 glich der VfR nach einem ungeschickt verursachten Strafstoß aus.

Doch vier Minuten später war es Debütant Osman Conte, der aus 20 Metern den Ball wuchtig in die gegnerischen Maschen drosch. Der Beweis, dass man kein Deutsch können muss, um sich auf dem Platz zurechtzufinden, wenn man das ABC des Fußballspiels beherrscht!  Und ein Tor genau zur rechten Zeit, um den erratischen blau-weißen Kick auf piano zu schalten.  Doch die vermeintliche Ruhe währte nur bis zu Spielminute 61, als eine Batzenberger Gazelle der soeben aufgerückten altervorderen Außenverteidigung enteilte und den gewaltigen Solosprint perfekt mit einem Flachschuss ins lange Eck abschloss. In Folge wogte das Spiel hin und her, doch Gevatter Zufall gönnte der zahlreich erschienenen Szenerie – u.a. waltete der weizenaffine, legendäre Legendenstammtisch gewohnt routiniert seines Amtes! – zunächst keinen weiteren Treffer. Dies änderte sich schlagartig in der 82. Minute, als der Verein für Rasensport den unzureichenden Spielaufbau der Gastgeber entscheidend störte und das so in den eigenen Verfügungsbereich gebrachte Spielgerät in Person von Dominik Kiefer mit einem Flachstoß auf knapp 20 Metern in die blau-weißen Maschen setzte.

Kurz geschockt ob des 2:3-Rückstands, schüttelten sich die Kämpen der ZwotenTM, um umgehend alle verfügbaren Kräfte für die große Schlussoffensive zu massieren. Diese rollte auch umgehend an und wurde – u.a. nach einem Pfostentreffen durch Pascal Kaiser – in der 2. Minute der Nachspielzeit mit Zählbarem belohnt: Es war abermals die panzerbrechende Allzweckwaffe Yagouba Sylla – eigentlich benötigt jeder Übungsleiter, der Yagouba aufstellt, mindestens den kleinen Waffenschein! -, die sich mit der ihr eigenen Konsequenz in mitten größter Konfusion im Pfaffenweiler Strafraum an Freund und Feind vorbei wühlte, um den schwer umjubelten wie verdienten Ausgleichstreffer zu erzielen: Danke, lieber Yagouba! Was wären wir nur ohne Deine Tore in der Rückrunde …

Anschließend ließen Gäste und Gastgeber den lauwarmen Sommerabend in trauter Runde ausklingen – Respekt für die Kastenquote, liebe VfR’ler! Wir sehen uns beim Schneggefeschdd …

Nachdem die Erste am Feiertag des 31. Mai 2018 (was hat Jesus denn da nochmal angestellt?!) um 19 Uhr den FSV Stegen im Schönbergstadion empfängt, kommt es am Sonntag, 3. Juni zum letzten Heimspieltag der sich zielsicher dem Ende entgegenneigenden Runde 17/18: Die Erste und die ZwoteTM kicken ab 11 Uhr – diese menschenrechtsverletzende Anstoßzeit wird zur neuen Saison der Vergangenheit angehören! – bzw. 13 Uhr gegen ihre Pendants aus Merdingen: Kommet herbei und habet Spaß, liebe Zuschauer?!

 

Sportrapport: SV Blau-Weiß Wiehre I – FSV RW Stegen II 4:2 (1:0)

Am Donnerstagabend schienen die Rollen im Schönbergstadion klar verteilt, empfingen die Blau-Weißen doch den Tabellenzweiten aus Stegen. Für diesen ging es im Gegensatz zur Heimmannschaft noch um einiges. Um die vorzeitige Meisterschaft des SV Gündlingen zu verhindern und Platz 2 zu sichern mussten auf jeden Fall drei Punkte her. Trotz der Außenseiterrolle waren sich die Blau-Weißen vor dem Spiel sicher, dass sie durch eine geschlossene Mannschaftsleistung und eine gute Chancenverwertung durchaus Punkte mitnehmen können, war man in der Rückrunde im heimischen Rund schon das ein oder andere Mal als Favoritenschreck aufgetreten.

Die erste Halbzeit entwickelte sich wie von den meisten Beobachtern erwartet. Die Heimmannschaft stand relativ tief und ließ die Landesliga-Reserve aus Stegen das Spiel machen, setzte aber auch immer wieder gefährliche Nadelstiche nach vorne. So wurde es schon nach wenigen Minuten richtig brenzlig vor dem Gästetor, als Kai Kluftinger aus kurzer Distanz nach Klasse Flanke von Debütant Vincent Späth knapp vergab. Danach wurde die Überlegenheit der Roten drückender und es war dem stabilen Abwehrverband und Keeper Philipp Söll zu verdanken, dass das 0:0 bis zur 34. Minute gehalten werden konnte. Doch die Heimmannschaft ließ sich von dem 0:1 keines Weges unterkriegen, sondern erspielte sich nach dem Anstoß die zweite Riesenchance, die der Stegener Keeper durch eine Glanzparade zur Ecke klären konnte. Danach besannen sich die Blau-Weißen wieder aufs verteidigen und konnten trotz zweier sehr guter Chancen froh sein, dass es bis zum Pausenpfiff weiterhin nur 0:1 stand.

In der Halbzeitpause lobte Coach Fuat Köreke die Lauf- und Kampfbereitschaft und forderte nun von seiner Elf, mutiger nach vorne zu spielen. Leider musste Keeper Philipp Söll nach einer sehr guten Leistung zur Pause mit einem Muskelbündelriss raus (Gute Besserung an dieser Stelle!), so dass wieder einmal Rechtsverteidiger Ian „The Cat“ Werum, der schon der Zwoten in den letzten Wochen einige Punkte festgehalten hatte, zwischen die Pfosten durfte. Allen Spielern war in der Kabine klar, dass heute noch richtig was gehen kann und nachdem man sich gegenseitig richtig heiß gemacht hatte, kamen die Blau-Weißen mit breiter Brust zurück aus der Kabine.

Zwar braute sich das Gewitter zu Beginn der zweiten Hälfte noch über dem Schwarzwald zusammen, doch trotzdem krachte es schon heftig im weiten Rund des Schönbergstadions. Die Zuschauer und besonders die Stegener staunten nicht schlecht, als das Blau-Weiße Überfallkommando direkt nach Wiederanpfiff loslegte. Den Respekt vor dem vermeintlich übermächtigen Gegner abgelegt, gewannen die Blau-Weißen nahezu alle Zweikämpfe und kombinierten sich nach Ballgewinnen schnell und sicher an den gegnerischen Sechzehner. Nach nur drei Minuten wurde das couragierte Auftreten belohnt. Saeed Hashimi, der zur Pause für den verletzten Keeper gekommen war, ereilte einen langen Ball und spitzelte diesen gekonnt am Stegener Torsteher vorbei ins Gehäuse. Ausgleich! Anstatt sich wieder hinten reinzustellen, nutzen die Wiehrener das Momentum und machten weiter Druck. Trainer Köreke brachte mit Muhamed Muhamadi und Hussein Kanso nach 60 Minuten zwei frische Offensivkräfte und dass Risiko machte sich schon kurze Zeit später bezahlt. Nach Ballgewinn im Mittelfeld ging es wieder einmal zu schnell für die Hintermannschaft der Gäste, Hussein Kanso wurde durch wenige Pässe im gegnerischen Strafraum freigespielt und netzte eiskalt ein, nachdem er in seiner unnachahmlichen Art dem Verteidiger zuvor noch einen beziehungsweise mehrere Knoten (zu viel) in die Beine spielte (76. Minute). In den letzten 15 Minuten entwickelte sich ein offener Schlagabtausch und während es die Stegener hautsächlich mit langen Bällen versuchten, kombinierten sich die Blau-Weißen weiter munter durchs Mittelfeld. Die heimische Abwehrreihe stand mit dem Wind im Rücken weiterhin stabil und wenn es mal gefährlich war Ian „The Cat“ Werum zur Stelle. Drei Minuten vor Schlusspfiff war es Debütant Vincent Späth, der das Schönbergstadion mit einem satten Schuss zum 3:1 ins rechte Eck in ein Tollhaus verwandelte. Dieser wird sich nach dem Spiel noch einmal überlegen müssen, ob er denn tatsächlich in die Freiburger Provinz wechseln möchte. Zwar kam noch ein wenig Spannung auf, da Stegen in der 89. Minute der Anschlusstreffer gelangt, diese währte jedoch nur wenige Sekunden. BW-Legende Frank Lickert, der es trotz seines gehobenen Alters in der 90. Minute noch im Vollsprint an die gegnerische Grundlinie schafft, schoss den freistehenden Hussein Kanso nach eigenen Angaben mit einem wuchtigen „Oberligapass“ an, so dass dieser gar nicht schnell genug aus dem Weg gehen konnte und zum 4:2 traf.

Nach Abpfiff gab es kein Halten mehr und während sich die Spieler noch auf dem Platz um die Arme fielen, feierten auf der Tribüne nicht nur Blau-Weiße, sondern auch eine Delegation des SV Gündlingen, die von den Wiehrenern zur Meisterschaft geschossen wurden und sich umgehend mit einem Kasten Bier bedankten. Gratulation zum Aufstieg! Bis tief in die Nacht wurde dieser emotionale Sieg gefeiert, gemeinsam mit den Spielern der Zwoten schaffte man es gegen Mitternacht den Gaststättenbetreiber Zubai Inan um seine letzten Biere zu erleichtern….

Auf diese hervorragende Leistung müssen die Blau-Weißen nun am letzten Doppelheimspieltag dieser Saison am Sonntag, 3. Juni 2018 aufbauen; um 11h kickt die Erste und um 13h die Zwote gegen die Mannschaften des ASV Merdingen. Lasst euch nicht lumpen, liebe fußballverrückte Freiburger und schaut auf ein kühles Pils oder Weizen vorbei, wir freuen uns wie immer über jeden Zuschauer!