Sportrapport: FC Mezepotamien – SV Blau-Weiß Wiehre

FC Mezepotamien II – SV Blau-Weiß Wiehre II 2:2 (2:2)

Am 14. Oktober kam es bei besten äußeren Bedingungen zum lange erwarteten Platzpartnerduell der ZwotenTM gegen die Freunde des FC Mezepotamien. Beide Teams kennen sich bestens, da man die beiden Trainingseinheiten unter der Woche fast zeitgleich absolviert. Und natürlich wollten die Blau-Weißen dem Tabellenführer als „Gäste im eigenen Stadion“ zeigen, wer der Herr im Schönbergstadion ist.

Die Brisanz des Spiels zeigte sich nicht nur aufgrund der gut gefüllten Tribünen, sondern machte sich von Beginn an bemerkbar. Vom Anpfiff weg gingen beide Mannschaften zwar forsch, aber stets fair zu Werke. Die 1911er agierten dabei vor allem aus einer stabilen Defensive um die beiden Abwehrhünen Anselm „Graf der Lüfte“ von Scheliha und Friedemann Groth heraus, die jeden Ball über 1,80 Meter Bodenhöhe souverän dorthin zurückschickten, wo er herkam. Vor den Abwehrreihen störten Salah Loko und Robin Miller auf der Doppelsechs den gegnerischen Spielaufbau „staubsaugergleich“. Dabei wurden sie immer wieder vom hochagilen Alasane Sangare unterstützt, der sich als Zehner auch für lange Diagonalsprints nicht zu schade war, wenn die Defensivarbeit dies erforderte. Und so sorgte der der blau-weiße Abwehrverbund dafür, dass die mit dem Selbstvertrauen eines Tabellenersten auftretenden Gastgeber mit der Ausnahme zweier Eckstöße in den ersten 45 Minuten keine wirkliche Gefahr gen BWW-Gehäuse ausstrahlten, das in Pascal Schnieder an diesem Tag einen hervorragenden Bewacher in seiner Mitte wusste.

Die gut organisierte Defensive zeigte sich auch im Spielaufbau, während dem der Ball immer wieder planvoll in Richtung des generischen Tores transportiert wurde. Hier war mit Blick auf Engagement und Laufwege eine deutliche Steigerung zu erkennen. Angetrieben durch die beiden Außenbahnspieler Toni Enderle und Yagoubah Sylla wurde die mezepotamische Defensive immer wieder unter Druck gesetzt und der Weg in die Mitte zu Dauerknipser Manné gesucht. Allerdings krankte es hier wie so oft an der Konsequenz, die sich bietenden Chancen auch im letzten Drittel ohne Umschweife zu Ende zu spielen, sodass sich zwar ein deutliches Chancenplus, aber leider nichts Zählbares verzeichnen ließ.

Dies änderte sich schlagartig unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff. Nachdem die Bank der Gastgeber – im Gegensatz zum Schiedsrichter – einen Ball lautstark im Aus wähnte, bediente Yagoubah den einsam und verlassen vor dem Tor lauernden Manné, der sich in abseitsverdächtiger Position nicht lange bitten ließ und zur Führung einschob (39. Minute). Doch damit nicht genug! Wohl auf den Geschmack gekommen und vielleicht leicht verzweifelt ob der nicht vorhandenen Anspielstation setzte Yagoubah das Spielgerät zwei Minuten später mit einer astreinen Bogenlampe aus 40 Metern in die Mezzo-Maschen. Und so ging es mit der verdienten 2:0-Führung nach der besten blau-weißen Halbzeit seit Langem in die Pause.

Diese nutzen die Gastgeber vor allem dazu, dem bis dahin souverän leitenden Schiedsrichter in laut klagenden Tönen die Verantwortung für das erste Tor zuzuschieben. Die Halbzeit-Predigt hatte bereits zwei Minuten nach Wiederanpfiff Konsequenzen. Nach einem harmlosen Duell in der BWW-Box sank ein Mezepotamier unter lautem Jammern gen Boden – und der Schiri pfiff allen Ernstes. Das hätte nicht mal mehr Pippo Inzaghi zu seinen besten Zeiten theatralischer hinbekommen. Die Folge war nicht nur das 2:1. Von nun an wussten die 1911er, welche Stunde geschlagen hatte. Die Gastgeber lauerten förmlich auf Strafraumaktionen, um Elfmeter zugeschustert zu bekommen. In Konsequenz machte sich Verunsicherung in den blau-weißen Hintermannschaft breit, da jeder Körperkontakt im eigenen Sechzehner zu einem Strafstoß führen konnte. Dennoch gelang es der ZwotenTM, nur wenige Chancen aus dem Spiel heraus zuzulassen. Und wenn doch, war der hellwache Torsteher Pascal Schnieder zur Stelle.

Auf der anderen Seite des Platzes setzten sich die erste Halbzeit wie auch die letzten Wochen fort. Zwar brachten die Blau-Weißen die gegnerische Hintermannschaft ein ums andere Mal in größte Nöte. Aber aufgrund einer Mangel-Melange an Kreativität, Struktur und Konzentration gelang es nicht, die deutliche Überlegenheit in Tore umzumünzen. Immer wieder wurde überhastet abgeschlossen, anstatt den besser postierten Mitspieler zu bedienen, oder nicht die notwendige Präzision an den Tag gelegt, um den Ball aus überschaubaren Entfernungen im Gehäuse unterzubringen. Und so blieb die Partie trotz aller Chancen aufgrund der blau-weißen Abschlussschwäche weiter auf des Messers Schneide.

Und so kam es, wie es unter fairen Sportsmännern eigentlich nicht kommen darf. Zwei Minuten vor Schluss ließ sich ein Mezepotamier nach einem absolut nicht foulwürdigen Zweikampf, bei dem der Blau-Weiße obendrein noch klar den Ball spielt, abermals unter lautem Wehklagen und wilder Gestik dahinsinken (Hinweis: Solche Männer gehören nach Hollywood und nicht auf den Fußballplatz). Nachdem der Schiri zunächst keine Anstalten machte, zu pfeifen, entsann er sich nach einigen Sekunden seiner ganz persönlichen Halbzeitansprache und zeigte zum Entsetzen der 1911er wie der neutralen Zuschauer allen Ernstes auf den Punkt … den Rest kann sich jeder selbst denken.

Weiter geht’s für die Zwote am kommenden Sonntag, 21.10.2018 um 13 Uhr daheim gegen den SC Tiengen II.

 

FC Mezepotamien I – SV Blau-Weiß Wiehre I 4:1 (1:0)

Im „Auswärtsspiel zu Hause“ gegen unsere Freunde vom 1. FC Mezepotamien erwartete die Blau-Weißen bei bestem Wetter und voller Hütte eine schwierige Partie. Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge gegen deutlich schwächere Gegner ging es ausgerechnet gegen den Tabellenführer.

In den ersten 10 Minuten merkte man der jungen Mannschaft ihre Verunsicherung deutlich an, dies wussten die Gegner eiskalt zu nutzen und kamen schon in der 9. Minute durch einen sehenswerten Kopfball nach einem Freistoß zum 1:0. Der Torjubel der Heimmannschaft wirkte wie ein Weckruf für die 1911er, die endlich ihren Respekt vor dem scheinbar übermächtigen Tabellenersten ablegten und nun selbst Initiative zeigten. Zweikämpfe wurden angenommen und gewonnen, und die Laufarbeit stimmte sowohl mit als auch ohne Ball. Die couragierte Leistung wurde belohnt. Denn schnell zeigte sich, dass die Abwehrreihen der Mezepotamier nicht unüberwindbar sind, doch wie schon in den letzten Wochen fehlte den Wiehremern das letzte Quäntchen Glück vor dem Tor.

So blieb die hundertprozentige Chance kurz vor der Pause ungenutzt – und nur wenige Momente nach Wiederanpfiff stand es anstatt 1:1 schon 2:0. Die spielstarke Offensive der Heimmannschaft wusste jegliche Fehler zu nutzen, sowohl die der Blau-Weißen Abwehr als auch die Fehler des ansonsten sehr souveränen Schiedsrichters, der ein klares Offensivfoul direkt vor dem 2:0 nicht ahndete (47. Minute). Das Spiel schien spätestens 10 Minuten später entschieden, als der Referee dem Tabellenführer einen Elfmeter zu sprach. Doch die blau-weiße Katze namens Bier hatte etwas dagegen, wehrte den Elfmeter in bravouröser Manier ab und hielte damit nicht nur seine Mannschaft im Spiel, sondern sorgte für den zweiten Hallo-Wach-Effekt des Nachmittags. Keine Minute später vergibt Blau-Weiß die nächste 100%, ein Kopfball aus wenigen Metern verfehlte das Tor des schon geschlagenen Keepers deutlich. Doch damit war es noch nicht vorbei mit der Dramatik. In der 63. Minute bekommen auch die Wiehremer einen Elfmeter zugesprochen und das Schönbergstadion ist außer sich: Doch wie auf der anderen Seite hat auch diesmal der Schütze das Nachsehen, womit wurde auch der dritte Elfmeter diese Saison vergeben. Von diesem weiteren Nackenschlag konnten sich die Gäste nicht mehr erholen, die Mezepotamier machten nur noch das nötigste für das Spiel, ließen jedoch noch ein paar Mal ihre individuelle Klasse aufblitzen und kamen so zu den Toren Nummer 3 (68. Minute) und 4 (72. Minute).

Die letzten 20 Minuten plätscherte das Spiel so vor sich hin, die eine Mannschaft musste nicht mehr, die andere versuchte es, konnte aber nicht so richtig. Trotzdem großen Respekt an die Blau-Weißen, auch bei diesem Spielstand den Kopf nicht in den Sand zu stecken, so kam es kurz vor Schluss noch zum verdienten Ehrentreffer, welcher symptomatischer Weise durch ein Eigentor fiel.

Sonntag, 21. Oktober steht um 15 Uhr das nächste Heimspiel gegen den SC Tiengen an.