Sportrapport: SV Ebnet I – SV Blau-Weiß Wiehre I 1:3 (0:3)

Zum Rückrundenauftakt gastierte die Erste Mannschaft der Blau-Weißen auf dem nagelneuen Gelände des SV Ebnet und hatte die Ehre, den noch unberührten Kunstrasen einzuweihen. Nach einem guten Vorbereitungsbeginn war die Trainingswoche vor dem Spiel eher mäßig, da einige gestandene Spieler durch Krankheit und Verletzungen längerfristig ausfallen, musste der neue Coach Michel Posvistak improvisieren und eine neue Mannschaft zusammenstellen. Diese bestand auch aus einigen Spielern der zweiten Mannschaft, so dass deren Spiel leider abgesagt werden musste.

Der Trainer stand also vor der Aufgabe, eine Mannschaft, die in dieser Konstellation noch nie zusammen gespielt hat in kürzester Zeit taktisch und motivationstechnisch auf den richtigen Weg zu bringen – auf dem Spielfeld zeigte sich sofort, dass er vor Spielbeginn die richtigen Worte (in der richtigen Lautstärke) gefunden hatte. Die Blau-Weißen verteidigten Kompakt und aggressiv und fanden nach Ballgewinnen oft das richtige Tempo, mal schnell in die Spitze, mal hinten rum und auf Ballkontrolle bedacht. Es dauerte nur fünf Minuten, bis die zurückgekehrte Nummer 10, Ali Hodroj, der seit einem Kreuzbandriss vor gut zehn Monaten mit eisernem Willen und Disziplin an seinem Comeback schuftete, deutlich machte, warum wir ihn so vermisst haben. Wenn er im Strafraum an den Ball kommt, gibt es kaum eine Hintermannschaft, die ihn davon abhalten könnte, den Ball im gegnerischen Gehäuse unterzubringen (zumindest in der der Kreisliga B ?). Nach einem Doppelpass mit Enxo Hodaj über die linke Seite dauert es nur wenige Bruchteile einer Sekunde, bis der Ball im Netz zappelt. Annahme, Abschluss, Tor! Herzlich Willkommen zurück auf dem Fußballplatz, Ali!

Der Grundstein war damit gelegt und die Blau-Weißen versuchten, angetrieben vom Rückenwind und von Coach Michel an der Seitenlinie, nachzulegen. Auch wenn die Abstimmung und das Zusammenspiel direkt vor dem Tor noch ab und zu haperte, konnte man spüren, dass alle Männer auf und neben dem Platz als Mannschaft zusammenhielten und ein geheinsames Zeil verfolgten: Dem Gegner zeigen, dass es hier und heute nur einen Sieger geben wird! Es war nur eine Frage der Zeit bis das 2:0 fiel. Nach einem Ballgewinnen trugen Ian Werum und Kai Kluftiger den Ball über die rechte Seite blitzschnell nach vorne, die maßgeschneiderte Flanke verwertete Johannes Remke mit einer lässigen Ballannahme und einem noch lässigerem Torabschluss und kam so zu seinem von den örtlichen Fußballexperten kaum für möglich gehaltenem ersten Tor überhaupt in seiner langen Karriere bei Blau-Weiß Wiehre (22. Minute). Auch im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit blieben die Wiehrener hellwach, schmissen sich in jeden Zweikampf und gaben keinen Ball verloren. Folgerichtig fiel das 3:0 noch vor der Pause durch Enxo Hodaj, der sich halb liegend, halb stehend gegen mehrere Gegenspieler im Strafraum durchsetzte und aus wenigen Meter eiskalt einschob (44. Minute). Torchancen der Heimmannschaft? Fehlanzeige.

Die zweite Halbzeit gestaltete sich dann deutlich ereignisärmer. Während den Blau-Weißen so langsam die Kräfte schwanden, warfen die Ebneter, nun mit Rückenwind spielend, alles nach vorne. Gegen die gut gestaffelte Hintermannschaft kamen sie jedoch lediglich zu ein paar harmlosen Distanzschüssen, die für Keeper Julius Bier keine ernsthafte Prüfung darstellten. Den einzigen Vorwurf, den man der jungen Mannschaft machen kann, ist die fehlende Ruhe und Abgeklärtheit im zweiten Durchgang, zu viele schnelle Ballverluste und leichtfertig vergebene Konterchancen sorgten dafür, dass man dem Ball zu oft hinterher rennen musste. Kurz vor Schluss kamen die Gastgeber durch einen Sehenswerten direkten Freistoß aus 20 Metern doch noch zum Ehrentreffer (86. Minute), danach passierte jedoch nichts mehr.

Trotz der Umstände also ein sehr gelungener Start in die Rückrunde und eine tolle Premiere für Michel Posvistak, der in den wenigen Wochen als Trainer bereits einen bleibenden Eindruck auf Blau-Weiß hinterlassen hat, sowohl durch seine fußballerische Kompetenz, als auch durch seine sympathische Art als Mensch und nicht zuletzt durch seine leidenschaftlichen Ansprachen in der Kabine!

Am nächsten Sonntag steht der erste Doppelheimspieltag des Jahres an. Um 13h empfängt die Zwote die dritte Mannschaft aus Pfaffenweiler und um 15h kommt es im Schönbergstadion zum Nachbarschaftsduell gegen die zweite Mannschaft des FC St. Georgen.