Erste Mitgliederversammlung nach zwei Jahren Pause

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause fand Mitte November die erste Mitgliederversammlung des SV Blau-Weiß Wiehre Freiburg in Präsenz statt. Zunächst erstattet Peter Wespiser, Präsident und bis Mai 2022 erster Vorsitzender, über diese herausfordernde Zeit Bericht. Wie in der gesamten Gesellschaft bewirkte Corona auch hier einen herben Einschnitt, das Vereinsleben kam vollkommen zum Erliegen, da weder Training, noch Spiele, noch gemeinsame Ausflüge oder Treffen möglich waren und auch die Vereinsgaststätte Wirbelsturm viele Monate schließen musste. Insbesondere in der Jugendabteilung hinterließ diese Zeit eine große Lücke, da keine Möglichkeit bestand, die Kinder in der Pandemie zu begleiten, sodass viele sich neuen Hobbys zuwandten.

Ein voller Erfolg I: Der neue Kunstrasenplatz

Dennoch gelang es dem Verein, in diesen widrigen Zeiten viel Positives zu leisten, wie der Präsident berichtete. So wurde mit dem Kunstrasen das wichtigste Infrastrukturprojekt seit vielen Jahren im Schönbergstadion fertiggestellt. Der Bau bedeutet einen Quantensprung für den Verein und hat zu einer deutlichen Entlastung der Rasenplätze, auch und gerade in der dunklen Jahreszeit geführt, sodass sich die Platzsituation deutlich entspannt hat. Insbesondere aber habe dieses Projekt “für einen Ruck gesorgt und zu einer Welle des Engagements im Verein“ geführt, so Wespiser, der die zahlreichen Arbeitseinsätze der Mitglieder und die große Spendenbereitschaft hervorhob, ohne die die Umsetzung nicht denkbar gewesen wäre. Dass obendrein die Kosten klar unter den ursprünglich angesetzten Zahlen blieben, rundet das positive Gesamtbild ab. Zudem richtete Wespsier einige persönliche Worte an die Mitglieder und begründete nochmals, warum er aus gesundheitlichen Gründen den 1. Vorsitz im Mai an Geschäftsführer Hubert Germann abgab.

Ein voller Erfolg II: Aufstieg der 1. Herrenmannschaft

Anschließend berichteten die vier Leiter der Vereinsabteilungen Fußball Damen, Herren, Jugend sowie Kegeln über die zurückliegende Zeit. Insbesondere der Aufstieg der ersten Herrenmannschaft in die Kreisliga A im Sommer 2022 ist hier zu erwähnen, zumal sich das Team bereits in der Spitzengruppe der neuen Staffel etabliert und wieder um den Aufstieg mitspielt. Ebenso hat die Damenabteilung nach dem tragischen Tod ihres Trainer Michael Schlegel 2021 eine bemerkenswerte Entwicklung genommen und startet diese Saison mit einem neuen Coach, vielen neuen Spielerinnen und einer eigenen Mädchenmannschaft von neuem durch. Auch in der Jugend- und Kegelabteilung weht ein frischer Wind, da nach dem Ende der Corona-Pause wieder deutlich mehr Spieler ins Training kommen.

Thema war auch die weitere Entwicklung des Vereins angesichts des drohenden Wegzugs der kompletten Damenabteilung des SC Freiburg, die seit mittlerweile 14 Jahren Ihre Heimat im Schönbergstadion hat. Sollte dieser Fall eintreten, würde ein entscheidender Finanzierungspfeiler wegbrechen.

Verhandlungen mit dem SV Solvay

Anschließend wurde das Ansinnen der Stadt vorgestellt, Verhandlungen mit dem SV Solvay zu führen. Dieser muss schnellstmöglich eine neue Heimat finden, damit das Gelände an der Hermann-Mitsch-Straße entwickelt werden kann. Geschäftsführer Hubert Germann erklärte: „Wir haben immer betont, dass wir jederzeit zu Kooperationsgesprächen bereit sind, da wir wissen, dass der SV Blau-Weiß Wiehre den Unterhalt des Schönbergstadions nur gemeinsam mit Partnern stemmen kann. Dass wir diesen Worten gerecht werden, zeigt sich auch daran, dass wir ab Januar den FC Portugiesen als weiteren Platzpartner neben dem FC Mezepotamien, dem SC sowie dem GSV Freiburg aufnehmen. Allerdings sind damit die Kapazitäten des Schönbergstadions gerade in der dunklen Jahreszeit erschöpft. Die Aufnahme weiterer Vereine ist nur bei umfangreichen Investitionen in die Infrastruktur denkbar, um die erhöhten Bedarfe abzudecken. Voraussetzung dafür ist eine seriöse und verlässliche Finanzierung. Hier ist auch die Stadt in der Pflicht.“

Zudem seien umfangreiche Verhandlungen erforderlich, die die verschiedenen Interessen sorgsam abwägen, um die Mitglieder bei diesem hochemotionalen Thema mitzunehmen, da es bei jeder Fusion Synergien und somit Verlierer gebe.

Anschließend diskutierten die Mitglieder intensiv und ausführlich über das Für und Wider und stimmten am Ende mit klarer Mehrheit für Verhandlungen mit dem SV Solvay.

Germann: „Unsere Botschaft ist klar: Wir sind jederzeit zu Fusionsgesprächen auf Augenhöhe bereit, wenn diese sorgfältig geführt werden und eine verlässliche Finanzierung langfristig sichergestellt ist.“