Sportrapport: SV Blau-Weiß Wiehre – FSV Ebringen

SV Blau-Weiß Wiehre II – FSV Ebringen II 6:2 (2:1)

Bei bestem Spätherbstwetter ging es für die blau-weiße Reserve am 30. September gegen den FSV Ebringen. Nachdem man in der Vorwoche nach einer Melange aus Unvermögen und Pech in Mengen eine komplett unnötige 4:5-Pleite kassierte, zeigte bereits die hohe Intensität unter der Woche, dass die Kämpen der ZwotenTM auf eine Antwort drangen. Und so konnte Übungsleiter Wilhelm das erste Mal seit ewigen Zeiten den Kader anhand der Trainingsbeteiligung zusammenstellen – ein kaum erinnerliches Gefühl!

Motiviert ob des Vorwochen-Fiaskos starteten die 1911er von Beginn an sehr konzentriert. Jeder Blau-Weiße versuchte nach Kräften, die Vorgaben des Coaches umzusetzen und der zahlreich erschienenen Galerie zu zeigen, dass das unselige 4:5 zu Mengen ein Ausrutscher war. Doch bekanntlich ersetzt der Wille per se nicht Stellungsspiel und Laufbereitschaft. Und so gehörte die Platzhoheit gegen einen mäßig disponierten Gegner zwar ohne jeden Zweifel der BWW-Reserve, allerdings gelang es nicht, diese im Offensivbereich strukturiert einzusetzen. Immer wieder wurde versucht, durch die dicht gestaffelte Mitte zum Torabschluss zu kommen, doch außer mehr oder minder gefährlichen Fernschüssen war wenig zu verzeichnen, was Gefahr ausstrahlte. Vor allem wurde die Überlegenheit im Mittelfeld nicht hinreichend genutzt, um die schnellen Außenbahnspieler Brhane Gabreslasie und Antonio Enderle in Szene zu setzen. Und wenn diesen doch der Durchbruch gelang, fanden sich im Zentrum kaum Abnehmer.

Ganz anders dann in der 27. Minute. Abwehrhüne Friedemann Groth hatte einen filligran ausgeführten 30-Meter-Pass auf die linke Flanke geschlagen, von wo direkt Brhane Gabreslasie bedient wurde, der sich in die Box geschlichen hatte. Die beiden Ebringer Innenverteidiger wussten den einschussbereiten Blau-Weißen nur noch mit einer rustikalen Zangenbewegung zu stoppen, sodass dem Schiedsrichter gar nichts anderes übrig blieb, als auf den Punkt zu zeigen. Von selbigem schob ihn anschließend Kapitän Groth – wie immer norddeutsch-unterkühlt – per Flachschuss ein: 1-0!

Auch mit der Führung im Rücken blieb in der Vorwärtsbewegung vieles Stückwerk, allerdings konnte man im Gegensatz zur Vorwoche diesen Sonntag auf einer (größtenteils) nüchternen und somit stabilen Abwehrreihe aufbauen, sodass die Gäste in den ersten 35 Minuten keinerlei Gefahr vor dem blau-weißen Gehäuse entfachen konnten. Dann war es allerdings soweit. Nach einer eigentlich harmlosen Flanke gelang es der orientierungslos umherirrenden BWW-Defensive trotz mehrerer Versuche nicht, das Spielgerät aus der Gefahrenzone zu befördern, sodass ein Ebringer Vollstrecker den unzureichend geklärten Ball mit einem strammen Stoß von der Sechzehnergrenze in die heimischen Maschen setzte.

Kurz geschockt, aber stets im Wissen um die eigene Überlegenheit lieferten die Gastgeber fünf Minuten später die einzig richtige Antwort. Mit dem ersten sehenswerten Spielzug des Nachmittags schickte die brasilianische Sechs Felipe Dos Santos Toni Enderle über die rechte Flanke auf die Reise gen Ebringer Tor; dort angekommen ließ sich Toni nicht lange bitten und setzte den Ball eiskalt zur verdienten 2:1-Halbzeitführung unter die Latte.

Angetrieben durch feurige Worte – und vor allem eine angedrohte Selbsteinwechslung! – von Trainer Jörg Wilhelm präsentierte sich die ZwoteTM nach dem Seitenwechsel runderneuert wie nach einem Hardware-Update. Endlich wurde vermehrt der Weg über die Außen gesucht, und auch im letzten Drittel stimmte nunmehr die Laufbereitschaft, sodass sich für den Ballführenden immer wieder Anspielstationen auftaten. Zudem wurde die Hintermannschaft der Gäste stetig unter Druck gesetzt und so zu Fehlern gezwungen. Konsequenz waren eine Vielzahl an Einschussmöglichkeiten, von denen der blau-weiße „Haus-und-Hof-Knipser“ Manné in den Minuten 50 und 55 zwei zielsicher im Ebringer Tor deponierte.

In der Folge kontrollierten die Gastgeber weiter die Partie, konnten jedoch die Dominanz nicht in Zählbares ummünzen. Dies gelang den Gästen dafür in der 78. Minute. Nach einem falschen Einwurf der Blau-Weißen – ein Phänomen, das man eigentlich aus dem unteren Jugendbereich kennt – kam der FSV nach längerer Abstinenz mal wieder in Nähe des BWW-Tors in Ballbesitz und schaffte es nach mehreren gescheiterten Abwehrversuchen, die Kugel durch einen unhaltbar abgefälschten Schuss zu versenken. 4:2 zwölf Minuten vor Schluss ….

Doch wer jetzt hoffte, es würde nochmals spannend werden, kennt unseren Manné nicht. Fünf Minuten nach dem Anschlusstreffer wurde er im Mittelkreis angespielt, lief einige Schritte, um anschließend das Spielgerät aus satten 40 Metern mit einem gottesgleichen hammer Hammer, dessen Flugbahn das Herz eines jeden Physiklehrers höherschlagen lässt, exakt ins Kreuzeck zu wuchten: das Tor des Jahres, Minimum! Und obendrein Nummer zehn von Manné im vierten Spiel…

Die verbleibende Zeit spielten die Blau-Weißen routiniert in freudiger Erwartung der bereitstehenden Kaltgetränke von der Uhr, wobei Felipe Dos Santos mit dem Schlusspfiff mit einer unter gütlicher Mithilfe des Ebringer Torstehers direkt verwandelten Ecke sogar noch das 6:2 gelang: Chapeau, Jungens!

Weiter geht’s am 14. Oktober um 13 Uhr beim Platzpartnerduell gegen die Freunde des 1. FC Mezopotamien.

 

SV Blau-Weiß Wiehre – FSV Ebringen 3:1 (2:1)

Graue Wolken statt blau-weißer Himmel. Am Sonntag erlebte die junge Mannschaft einen weiteren Rückschlag.

Nach einer guten Reaktion auf die Niederlage in Mengen unter der Woche mit einem nicht immer souveränen, aber ansehnlichem 3:1-Sieg gegen Bötzingen, lief am Sonntag nur wenig für die blau-weißen Recken zusammen. Das Schönbergstadion, letzte Saison eine wahre Festung, war bei Sonnenschein bestens gefüllt, und die Mannschaft hatte sich fest vorgenommen, den bisher sieglosen Gegner aus Ebringen ohne Punkte nach Hause zu schicken.

In den ersten 20 Minuten kontrollierten die Blau-Weißen das Spielgeschehen souverän, ohne jedoch zwingende Torchancen herauszuspielen. Dann nahm das Unheil seinen Lauf: Zwei Mal kamen die Gäste nach Ballverlusten im Aufbauspiel vor das Tor, zweimal klingelte es im Gehäuse der Heimmannschaft, wobei Treffer Nummer zwei aus stark abseitsverdächtiger Position fiel. Anschließend zeigten die Blau-Weißen, angetrieben vom eigenen Publikum, eine angemessene Reaktion, kamen zum Anschlusstreffer und holten obendrein einen Elfmeter raus. Doch leider fischte der Ebringer Torsteher den strammen Schuss in dieser entscheidenden Phase der Partie aus dem Eck. Ein schwerer Schock für die junge blau-weiße Truppe, der zu einem Bruch im Spiel führte.

Als dann ein Gästespieler kurz vor der Pause nach wiederholtem Meckern mit gelb-rot vom Schiedsrichter vom Platz gestellt wurde, verlor die unerfahrene Wiehremer Mannschaft die Ordnung und zunehmend auch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Zum Entsetzen der zahlreich erschienenen blau-weißen Anhänger, bei denen man sich an dieser Stelle ausdrücklich für die Leistung entschuldigen muss, spielte die Heimmannschaft in Überzahl schlechter als zuvor. Wenig Leidenschaft, kaum Laufbereitschaft, geringe Passsicherheit, keine Torabschlüsse, null Kreativität – so wird’s selbst in der Kreisliga B schwer. Hoffnung auf bessere Zeiten macht der gute mannschaftliche Zusammenhalt, der sich mal wieder während des langen Beisammenseins nach der Partie zeigte, während dem die zahlreichen Unzulänglichkeiten offen angesprochen wurden. Allerdings liegt die Wahrheit nicht an der Theke, sondern auf dem Platz.

Kommenden Samstag, 6. Oktober 2018 geht es zum nächsten Kellerduell nach Merzhausen. Hier gilt es, ab 15 Uhr einiges wieder gut zu machen.